Abbildung Genoscheck: A) Logo und Namen des Spenders B) Spendenbetrag in Buchstaben C) Spendenempfänger D) Spendenbetrag in Ziffern E) Ausstellungsort F) Ausstellungsdatum G) Unterschrift des Ausstellers H) Hersteller Logo I) Laufende Scheck-Nummer (vorcodiert) J) IBAN / Prüfziffer (vorcodiert) K) Auszahlungsbetrag (Vornahme durch 1. Inkassostelle) L) Prüfziffer M) Vergrößerte Kopfzeile N) Formular O) Codierzeile P) Hintergrund (mit Sicherheitsmerkmalen im Mikro-Printing-Verfahren)
Genoscheck – Unverwechselbar!
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Der Genoscheck und seine Geschichte
Eine wahre Gründungswelle an Banken setzt ein um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die heute bestehenden Volks- und Raiffeisenbanken gehen fast ausnahmslos auf diese Jahre zurück. Drei ‘S’ – ‚Selbsthilfe‘‚ ‚Selbstverwaltung‘ und ‚Selbstverantwortung‘ – bilden von Beginn an die Leitideen aller genossenschaftlichen Vereinigungen und Banken. Dafür stehen die Kürzel Genobank und Genoscheck. ‚Was einer nicht schafft‘, so lautet durchgehend die Devise, ‚das schaffen viele!‘ Obwohl sich die Gründungen meist ohne Wissen voneinander vollziehen, wird zuletzt eine gemeinsame Bewegung daraus hervorgehen. Dass es auch eine wirkliche Erfolgsgeschichte geworden ist, verdankt sich wesentlich Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888). Sein Ursprungsgedanke liegt darin, Hilfsvereine für mittellose Landwirte zu etablieren.
Der erste Raiffeisenverein entsteht 1847 in Weyerbusch. Doch erst Raiffeisens beharrlicher Einsatz dafür, hat schließlich zu der landesweiten Bewegung geführt, die zu Recht mit seinem Namen verbunden bleibt. Richtigerweise zählt die Genossenschaftsidee heute zum Unesco-Weltkulturerbe. Der Genossenschaftsgedanke – mit 1 Milliarde Mitgliedern – er lebt! Unzählige Wirtschaftsgemeinschaften zum Vertrieb landwirtschaftlicher Erzeugnisse sind so entstanden, ebenso auch Einkaufsgemeinschaften für Saatgut und Düngemittel – und daran gekoppelt die angeschlossenen ‚Vorschuss‘-‚ ‚Spar‘- oder ‚Darlehensvereine‘. Heute: Banken.1
Genoscheck und Genossenschaftsbanken
Die erste wirkliche ‚Genossenschaftsbank‘ mit entsprechender ‚Verfassung‘ entsteht schließlich 1862 als „Heddesdorfer Darlehnskassenverein“ (heute Neuwied, Rheinland-Pfalz). Alle Grundsätze, die hier erstmals formuliert werden, haben sich als tragfähig erwiesen bis heute. Zeitgleich zu Raiffeisen entwickelt auch Franz Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) genossenschaftliche Grundideen, z.B. mit Gründung einer „Rohstoffassoziation“ für Handwerker. Sein Rahmenwerk (1855 als eigenständige Schrift niedergelegt unterm Titel „Vorschuss- und Creditvereine als Volksbanken“) ist als richtungsweisend anzusehen. Im Umfeld Schulze-Delitzschs entstehen auch die ersten Volksbanken.
Am Exempel einer der frühen Gründungen wie der ‚Volksbank Darmstadt‘ (1862) lässt sich auch bereits der kleine Unterschied zwischen Raiffeisen- und Volksbanken illustrieren. Kurz gesagt sind Raiffeisenbanken ihrer Herkunft nach eher landwirtschaftlich orientiert, Volksbanken eher städtisch. Doch die Unterschiede verschwimmen im Lauf der Zeit. Überdies vollziehen sich immer engere Kooperationen und Fusionen. Im Jahr 1971 münden sie schließlich in die Formierung des Dachverbands ‚Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband‘. Allen zugehörigen Banken gemeinsam ist das Prinzip ‚Genossenschaft‘. In diesen ‘Mehr-als-Banken’ nimmt jedes Mitglied nicht den Status eines bloßen ‚Kunden‘ ein, sondern den eines stimmberechtigten ‚Mitglieds‘. Wobei jede Stimme – unabhängig von der ‚Einlagenhöhe‘ – gleich zählt!2
Genossen bilden einen Faktor, der zählt
Demzufolge bilden Genossenschaftsbanken einen gewichtigen Faktor, der aus dem Bankwesen der Republik nicht wegzudenken ist. Inzwischen halten sie etwa ein Viertel des Marktanteils. Im Rückblick auf die Geschichte genossenschaftlich organisierter Banken zeigt sich auch ihr besonderes Erfolgsgeheimnis. Die gemeinsame Haftung, das geteilte Risiko unter Genossen, das Gemeinschaftsbewusstsein, scheinen Momente zu sein, die Skandale und Ausrutscher weitgehend verhindern. Am Ende resultiert daraus sogar zweierlei: Nicht allein eine hohe Zufriedenheit unter den beteiligten Genossen, sondern zumeist auch höhere Gewinne!
Zwei ‚Steckenpferde‘
Das Raiffeisen-Emblem mit den gekreuzten ‘Steckenpferden’ geht motivisch zurück auf Volksbräuche, deren genauer Ursprung nur schwer anzugeben ist. Am ehesten bekannt ist das Motiv aber als ‘Dachfigur’, wie sie als ‚Giebelkreuz‘ viele historische Fachwerkhäuser schmückt. Als Erkennungsmerkmal von Raiffeiseneinrichtungen finden sich die Pferdeköpfe verschiedentlich sogar schon im 19. Jahrhundert . Offiziell eingeführt werden sie 1939 und vereinheitlicht schließlich 1971 im Rahmen des Eingangs der Raiffeisenbanken in den ‚Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband‘. Leuchtend gelb unterlegt und eingebettet in ein Quadrat mit schwarzem Rand, erhält das Logo demgemäß seine beständige Form. Es gewinnt sogar spürbar an Prägnanz hinzu!
Ein ‚V‘ kriegt Flügel
So viele städtische Volksbanken, so viele unterschiedliche Schriftzüge und Embleme tummeln sich dementsprechend! Das ist der Stand der Dinge in den 1930er Jahren als zum ersten Mal das Volksbank-‘V’ auftaucht (Volksbank Lüneburg). Für den ebenfalls genossenschaftlich verfassten DG-Verlag ist dieses verwirrende Bild der Anlass, nach einem Symbol zu suchen, das geeignet ist, den einheitlichen Charakter der Volksbanken zu unterstreichen. Den Überlegungen kommt der antike Schutzgott ‚Hermes‘ bzw. ‚Merkur‘ zu Hilfe. Versehen mit Flügelschuhen und einem geflügelten Helm, wie er seit alters her die Reisenden und Händler begleitet , verleiht er auch dem ‚Volksbank-V‘ die nötige Flügelkraft. Infolgedessen können sich die vielen einzelnen Volksbanken nun unter seinen Schwingen gut versammeln. 1941 kommt das Logo auf den Weg und behält dergestalt seine seine Gültigkeit .3
Soweit nicht regionale Besonderheiten dagegen sprechen, sind um 1972 Volks- und Raiffeisenbanken weitgehend verschmolzen, sodass es nur folgerichtig ist, diesen Ist-Zustand auch in einem gemeinsamen Logo auszudrücken. Man darf sagen: Die grafische Zusammenführung gelingt! Unverwechselbare Farben treten hinzu. Das ‚Volksbank-V‘ bleibt erkennbar. Und mit Integration des ‚Raiffeisen-Pferdekopfs‘ tritt zudem ein Moment zusätzlicher Dynamik hinzu. Im Ergebnis entsteht eine solide, gemeinsame Identitätsmarke. Ein gültiges Logo!4
Die Markenrichtlinien für den Genoscheck
Nur selten verschwenden Frau Mustermann und Herr Normalverbraucher einen Gedanken aufs ‚Branding‘, d.h. auf ‚Marken‘ und ‚Logos‘. Zweifel sind auch nicht angerbracht, solange man sich auf die gleichbleibende Qualität, für die die ‚Brands‘ stehen, verlassen darf. Das ‚Siegel‘ darauf, dass eine Sache auch hält, was sie verspricht, genießt zu Recht ‚Markenschutz‘. Eine ‚Marke‘, wie der Name sagt, sollte ja immer das ‚Mark‘ einer Sache ausdrücken. Besitzt sie einen inneren Kern, dann verfügt sie auch über eine Essenz, dann hat sie Seele und Herz und verdient ‘Markenschutz‘!
Reichlich viel Fingerspitzengefühl ist verlangt, bis Wort- und Bildmarke eines Logos so innig zueinander passen, dass daraus eine robuste ‚Kennmarke‘, ein beständiges ‚Schutz- und Markenzeichen‘ entsteht. Entsprechend viel Sensibilität ist verlangt, geht es um die Auswahl geeigneter Schriften. So wie die Hausschrift der VR-Banken, die ihren Namen von Designer Daniel ‚Frutiger‘ her bezieht. Filigrane Arbeit, feinste Justierung braucht es, bis ein Schrifttyp wie dieser entsteht. Eine Schrift, bei der Form und Abstände (das ‚Kerning‘) so fein aufeinander abgestimmt sind, dass niemand auch nur einen Deut daran zu verbessern vermöchte!
Die Markenrichtlinien der VR-Banken umfassen sowohl die Farbgebung, den Schriftraum mit genauen Wort- und Zeilenabständen sowie die Schutzzone um den Bildteil des Logos. Die Details ergeben sich aus den folgenden Abbildungen.
Der Klassiker: Der Genoscheck
Seinen bedeutsamsten ‚Träger‘, der zu seiner größten Verbreitung beiträgt, findet das Logo übers Medium ‚Scheck‘. Für den grenzüberschreitenden Verkehr gibt zwar der Eurocheque die Norm vor, das Bild im Alltag prägt aber für Jahre hin der Genoscheck. Tagtäglich und meistgebraucht im Inland und Innerbankenverkehr, liefert er folglich auch das Vorbild für den Spendenscheck, die ihn auch bei > spendenscheck24.de in seiner leicht optimierten Form zum Klassiker machen. Ihm kommt folglich zu, das würdige Symbol zu sein für alle öffentliche Spenden im Sinne des Gemeinwohls. So auch kommen die für ihren speziellen Zweck leicht modifizierten Spendenschecks von -> spendenscheck24.de zum Einsatz. Und auch sie dürfen im deutschen Spendenwesen als Standard gelten.
Anmerkungen:
1 Sehr informativ zur Raiffeisen-Geschichte ist eine Fernsehsendung des SWR unter dem Titel “Der Weltverbesserer aus dem Westerwald“). Eine bebilderte Sonderbeilage der “Welt am Sonntag“, bereitgestellt durch die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V., stellt weitere Aspekte der “Genossenschaftsidee” vor.
2 Ausführlich auf Schulze-Delitzsch geht der entsprechende Wikipedia-Eintrag ein. Unbedingt hinzuweisen im Zusammenhang ist auch auf die Dauerausstellung, die die Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e.V. im „Genossenschaftsmuseum“ des Ortes Delitzsch unterhält. – Die Lebensgeschichte Raiffeisens hat u.a. Franz Braumann dokumentiert, in: Ein Mann bezwingt die Not. Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Deutscher Genossenschafts-Verlag, Wiesbaden 2018. Zuletzt haben sich Uwe Birnstein und Georg Schwikart Werk und Leben der beiden ersten Genossen literarisch angenommen: Friedrich Wilhelm Raiffeisen – Hermann Schulze-Delitzsch. Genossenschaftlich gegen die Not. Wichern-Verlag, Berlin 2014. – Die Genossenschaftsbanken unterhalten über die “Stiftung GIZ” ein “genossenschaftshistorisches Informationszentrum”, das eingehendere Informationen bietet.
3 Zur Geschichte des Volksbank-Logos vgl. Maria Thumsers Beitrag “Geflügelte Botschaften” im GIZ-Magazin und die Hinweise im im Beitrag „Gesucht – gefunden: Firmenschild mit Volksbank-V“ des “genoArchivs” vom Juli 2009.
4 Weitere Details in den „Gestaltungsrichtlinien für das Erscheinungsbild der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken“.