Abbildung Sparkassenscheck: A) Logo und Namen des Spenders B) Spendenbetrag in Buchstaben C) Spendenempfänger D) Spendenbetrag in Ziffern E) Ausstellungsort F) Ausstellungsdatum G) Unterschrift des Ausstellers H) Hersteller Logo I) Laufende Scheck-Nummer (vorcodiert) J) IBAN / Prüfziffer (vorcodiert) K) Auszahlungsbetrag (Vornahme durch 1. Inkassostelle) L) Prüfziffer M) Vergrößerte Kopfzeile N) Formular O) Codierzeile P) Hintergrund (mit Sicherheitsmerkmalen im Mikro-Printing-Verfahren)
Sparkassenscheck – Wenn’s um Spenden geht!
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Zur Geschichte des Sparkassenschecks
Logos als entscheidende ‚Erkennungsmarken‘ gewinnen im Lauf der Zeit immer größere Bedeutung. Folglich vereinheitlicht sich mit ihnen auch das vielgestaltige Aussehen, das Schecks historisch von Sparkasse zu Sparkasse gehabt haben. Der Weg hin zum Aussehen des Sparkassenschecks, so wie er oben abgebildet ist, zeichnet sich daher früh ab. Schon in den 1950er Jahren. Scheckgebrauch hat ja über die Jahre hin den Alltag bestimmt. So hat allein der häufige Scheckgebrauch das ‚Bild‘, das letztlich mit einer Organisation verbunden bleibt, geprägt. In der Nachkriegszeit tritt jedoch ein weiterer Faktor hinzu. Es ist der europäische Gedanke, der den ursprünglichen Sparkassengedanken ergänzen und überwölben wird. Sehr zu Recht. Denn zumindest für den grenzüberschreitenden Scheckverkehr ist ein einheitliches Medium unbedingt vonnöten.
Der Eurocheque, die Basis des Sparkassenschecks
Als Basis für den europaweiten Scheckverkehr kommt daher die führende Rolle dem -> Eurocheque zu. Fürderhin hat er erfreuliche, eigene Standards gesetzt, die auch dem Sparkassenscheck zugute kommen. Entsprechend haben die strengen Sicherheitsmerkmale, die mit seiner Einführung von 1968 bis in die 2000er Jahre hinein vorgegeben sind, den allgemeinen Scheckverkehr enorm befördert. Nicht nur das. Seine Kennzeichen haben den Scheck in ultimativer Weise sicher gemacht. Alle weitere bargeldlose Zahlung kann auf ihn aufbauen! Sei es per Kreditkarte (Debitkarte) oder Banking-App. Der Eurocheque hat aber auch Raum gelassen für andere Formen. Übrig bleibt ja der Inlandseinsatz! Und der Einsatz innerhalb der eigenen Sparkassenfamilie. Folglich ist es dieser ‚kleinere Bruder‘ des Eurocheques, der sich seinen festen Platz erobert . Daher verkörpert nach wie vor er das ‚Inbild‘ eines Schecks oder Spendenschecks: der Sparkassenscheck!
Markentreue im eigenen Haus
Treue ist eine Charakterstärke. Aber auch die Treue zum eigenen Logo zahlt sich aus. Denn wann immer die Sparkassen von ihrem einheitlichen Corporate Design auch nur leicht abgewichen sind, ist ein Erfolgsknick die erkennbare Folge gewesen. Stärker denn je setzen daher die Sparkassen auf einheitliches Auftreten. Das Sparkassen-S hat vor diesem Hintergrund schließlich im Jahr 2003 seinen letzten Feinschliff bekommen. Dass es immer hervorragende Designer gewesen sind, die Hand angelegt haben, ist allen Logos anzusehen. Den Grund gelegt hat 1938 Lois Gaigg mit der Hervorhebung des großen ‚S‘. 1972 spendiert Otl Aicher das legendäre HKS-13-Rot hinzu. 2003 sind es Interbrand Zintzmeyer & Lux, die die letzten Feinjustierungen vornehmen. Sie alle verleihen dem ‚S‘ die Form, die bis heute ihre Gültigkeit hat.1
Der Sparkassenscheck und die Sache mit dem ‚S‘
Wenn es nicht allein das ‚Sparkassen-S’ gewesen ist, das eigene Maßstäbe gesetzt hat, so ist es sicher die Geschichte der Sparkassen selbst. Sie reicht beeindruckend weit zurück. Weiter jedenfalls als allgemein angenommen. Ihre Anfänge liegen im Hamburg des Jahres 1765. Denn hier beginnt sich etwas formieren, das historisch ohne Vorbild ist: die Zivilgesellschaft. Freie, selbstbewusste, bürgerliche Vereinigungen in großer Zahl entstehen danach. Heute indessen nennt man sie kurz ‚Vereine‘. Meist ehrenamtlich widmen sie sich allen erdenklichen gesellschaftlichen Aufgaben. Eine erste solche Gründung ist die noch heute bestehende Hamburger Patriotische Gesellschaft. Aus ihr wiederum geht die Allgemeine Versorgungsanstalt hervor. Das Wohl der ‚Kleinsparer‘ ist ihr zentrales Anliegen. Und mit ihr verbunden deren “Ersparungsclasse”, d.h. die Gründung der ersten Sparkasse im Jahr 1778! Von ihrem ersten Tag an versteht sich die Sparkasse demgemäß als „Ersparungs-Classe für fleißige Personen beyderlei Geschlechts“! 2
Ein Erfolgsmodell ist gefunden
Vorsorge und Sicherheit zu gewährleisten für möglichst viele Bürger Hamburgs, lautet infolgedessen das erste Ziel. Das zweite Ziel geht dahin, mit Kreditschöpfung und dem freiwerdendem Kapital daraus die wirtschaftliche Tätigkeiten am Ort anzustoßen. Im folgenden zeigt sich: Beide Ziele sind erreichbar gewesen. Sogar in beeindruckender Weise. Wenige Jahrzehnte daher nur dauert es, bis das Erfolgsmodell Nachahmer im ganzen Land finden wird. Demzufolge ist eine weitere historische Station erklommen. Aus diesem Grund zeigen auch bald die Kommunen selbst Interesse , ‘ihre’ Sparkasse in kommunale Obhut zu übernehmen. Die erste Gemeinde, die dies tut und hiermit bewusst in die volle Haftung eintritt, ist die Stadt Göttingen im Jahr 1801.3
Eine große Welle weiterer Gründungen und kommunaler Übernahmen wird folgen, bis schließlich einmal das landesweite Netz von Sparkassen nach diesem Muster etabliert sein wird. Verschiedene Verbände gründen sich daraufhin, um Geld- und Scheckverkehr besser zu vereinheitlichen. 1924 ist dann auch für die diversen Dachverbände der Zeitpunkt gekommen, um sich zum größeren Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) zusammenzuschließen. 1925 entsteht daraus das erste stilisierte Emblem des DSGV. Das Logo mit der Münze über der ‚Tülle‘, d.h. dem ‚Slot‘ oder Einwurfschlitz einer Spardose.4
Die Markenrichtlinien für den Sparkassenscheck
Viel Zeit geht gewöhnlich ins Land bis ein ‚Markenzeichen‘ für sich allein stehen kann. Das ‚Made in Germany’ zum Beispiel ist auch einmal ‚keine’ Vertrauensbezeichnung gewesen. Die meistgebrauchte Vokabel, die in aller Welt verstanden wird – ‚Okay!‘ –, hat auch einmal ‚keine‘ Bedeutung besessen. Von alleine bedeuten die Initialen ‚OK‘ noch gar nichts. Weder ‚Prima!‘ noch „Alles bestens, danke!‘ Viele Jahre folglich braucht es, bis eine ‚Kontrollmarke‘ auch wirklich feinste, ‚geprüfte Qualität‘ symbolisieren kann. Genauso wie das ‚OK‘ von Otto Krause – König, Keller oder wie immer er hieß –, das sich auf den Automobilen befand, die Henry Fords Fabrik verließen. ‚Montagsautos‘ sind das offenbar nicht gewesen! Kurz gesagt heißt das, Marken verdienen Schutz! Deswegen sollte nicht nicht jeder beliebige ‚Markus Möglich‘ Hand daran legen dürfen!5
Bis Wort- und Bildteil ein so stimmiges Logo ergeben, wie es bei den Sparkassen und ihrem ‚S‘ der Fall ist, ist viel Aufmerksamkeit nötig, Eine Menge an Sorgfalt und Stilempfinden fließen darin ein. Das Normenbuch der Sparkassen, wie es auf Designer Otl Aicher (1972) zurückgeht, erfüllt diese Bedingungen. Jahre oft braucht es, bis z.B. ein kompletter Schriftsatz entworfen ist. Tagtäglich daran zu ‚feilen‘ heißt es, bis ein ‚Font‘ entsteht, von dem sich sagen lässt: Diese Schrift ergibt ein harmonisches, organisches Ganzes. Nach der ‚Helvetica‘ der 1970er Jahre gilt seit dem Jahr 2004 als verbindlich der Schriftschnitt ‚Sparkasse Regular‘, so wie er von einem gemeinsamen Konsortium entwickelt wurde (Agentur Interbrand Zintzmeyer & Lux, Bruno Maag u.a.).6
Die Sparkassen-Guidelines definieren Schrifttyp, Farbe, Wort-, Zeilen- und Bildabstände aufs Genaueste. Die Abbildungen unten illustrieren die Details.7
Der Sparkassenscheck, Klassiker mit Variationen
Gerade durch seinen ständigen Gebrauch im Alltag kommt dem Sparkassenscheck der unbedingte ‚Klassiker’-Status zu. Infolgedessen ist er über die Jahre hin das meisteingesetzte Medium im Umfeld der Sparkassen. Wie in der Abbildung oben dargestellt, definiert auch er sich durch Merkmale, die ihn unverwechselbar machen. Richtigerweise sind sie es, die ihn zur eigenständigen ‚Marke’ werden lassen. Zu Recht somit liefert er das würdige Symbol, um für öffentliche Spenden im Sinne des Gemeinwohls genutzt zu werden. Entsprechend kommen die für ihren speziellen Zweck leicht modifizierten Spendenschecks von Spendenscheck24 zum Einsatz. Und auch sie dürfen im deutschen Spendenwesen als Standard gelten.
Anmerkungen:
1 Die Sparkassen haben einen Geschichtsblog eingerichtet, der weitere weitere Hintergrundinformationen zur Entstehung des roten ‘S’ liefert.
2 Eine Zeitleiste und einiges Bildmaterial zur Sparkassengeschichte bietet die Website der Sparkassen-Finanzgruppe.
3 Ihre Geschichte ist detailreich dokumentiert in einer eigenen, über 400 Seiten starken, bebilderten Publikation, die anlässlich des 200jährigen Jubiläums herausgegegen wurde: Kaufhold, Karl Heinrich (Hg.) – 200 Jahre Sparkasse Göttingen. 1801-2001. Älteste deutsche kommunale Sparkasse. Deutscher Sparkassen Verlag, Darmstadt 2001.
4 Neben dem einschlägigen Wikipedia-Eintrag zur Geschichte des DSGV steht auch ein bebildertes PDF-Dokument bereit: Zur „Geschichte der Sparkassen-Finanzgruppe“.
5 Bereits über 130 Jahre hat das Gütesiegel “Made in Germany“ auf dem Buckel. Der “Tagesspiegel” hat dazu einen eigenen Bericht verfasst: „Wer hat’s erfunden? (Jahel Mielke)”.
Der speziellen Herkunft des ‘OK’ ist Gabor Paal in einer “SWR-Wissen”-Sendung nachgegangen: “Woher kommt der Ausdruck ‘okay’?“. Sogar eine eigene Buchveröffentlichung ist dazu erstellt worden: Metcalf, Allen: OK – The improbable story of Americas Greatest Word. Oxford University Press, New York 2001.
6 Vgl. dazu ausführlicher den Beitrag des niedersächsischen Sparkassenverbandes: “Von der Sparbüchse zu ‘HKS13‘“.
7 Das Corporate Design der Sparkassen mit detaillierten Umsetzungsrichtlinien ist niedergelegt im Sparkassen-Markenportal (registrierungspflichtig).